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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 347

1906 - München : Oldenbourg
65. Eine geistliche Stadt. 347 drunten sein neues Schloß. In Freising vermochte sich weder der Domberg mit der Stadt zu verschmelzen noch konnte die Stadt den Bischofssitz vom Berge herabziehen. Einziger noch als durch diesen Umstand erscheint uns jedoch die Stätte des Domberges, wenn wir erwägen, was alles innerhalb ihrer zwei Tore lag. Auch ein Berg (oder eine Stadt) kann seine aerugo nobilis haben, seinen edlen Altersrost, so gnt wie ein Erzbild. Diese aerugo ist der tiefe Trümmerschutt, welcher jetzt die oberste Bodeudecke des Domberg-Plateaus bildet. Neuere Erdarbeiten zeigten, daß der Schutt stellenweise bis 8 Fuß hinabsteigt und in dieser Tiese fand man römische Münzen; 3 Fuß unter dem Boden aber mittelaltnge (brandenbnrgische und kölnische) Goldmünzen des 15. Jahrhunderts, Silbermünzen des 16. Jahrhunderts. Von Münzfunden in der Stadt ist mir nichts bekannt, dagegen erzählte mir Professor Sighart, dem ich die vorstehende Notiz verdanke, von einer Menge Spielmarken des Mittelalters, welche dort in alten Häusern gefunden worden feien. Also droben bei den geistlichen Herren die Dukaten, unten bei den Bürgern die Rechenpfennige. Über jenem Schutt, den der zerstörende Gang der Jahrhunderte auf dem Domberge gehäuft, erhebt sich nun der Dom mit anderen Kirchen, das Schloß, die alten Domherrnhäuser und sonst noch genug Gebäude, alle einstmals den Bedürfnissen der geistlichen Kolonie gewidmet. Am merkwürdigsten ist die Überzahl der Kirchen, wie sie vordem dichtgeschart der enge Raum umschloß. Vor der Säkularisation zählte man nicht weniger als 14 Kirchen und Kapellen da droben: den Dom, St. Benedikt, St. Johannes, St. Peter, St. Andreas, St. Martin, St. Salvator, dann die bischöfliche Hauskapelle und die Kapellen in der Domdechantei, in der Dompropftei, im Propsteigebäude von St. Andreas, im Lerchenfeldhof, Kolonna-hof und Waldkirchhof. Matt wird schwerlich einen zweiten Ort in Deutschland sin den, wo so viele Kultusstätten ans so kleiner Fläche zusammengedrängt waren und trotz des Abbrnches einzelner Kirchen auch heute noch sind. Auf dem Domberge bestanden vier Kanonikate: beim Dom, bei St. Paul, St. Johauues und St. Andreas. Seltsam genug aber hauste inmitten all des wimmelnden geistlichen Lebens sogar auch ein Einsiedler, ein Seitenstück zu den neun Einsiedlern, die bei Schleißheim je ein paar Büchsenschüsse voneinander saßen. Rechnet man zu den Kirchen des Domberges noch die drei Kirchen von Neustift, dann die sieben Kirchen an und auf der Höhe von Weihenstephau (die Klosterkirche, St. Jakob, St. Veit, die Abteikapelle, die Magdalenenkapelle, die Korbinianskapelle und die Frauenkapelle) und endlich die Kirchen der Stadt (St. Georg, die Kirche des Franziskanerklosters, des Hl. Geist-Spitals, die Gottesackerkirche, die Münchenerkapelle u. a.) — so kommt über ein Viertelhundert heraus und es begreift sich, wie das turmreiche Freising auf alten

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 397

1906 - München : Oldenbourg
72. Die Isar als Berkehrsstraße einst und jetzt. 397 öffnet sich dem Blick ein Teil der Lände, welche damals zugleich als Holzlagerplatz zu dienen hatte. Das festtäglich ungezwungene Treiben unmittelbar am Strande der Isar aber und die Sorgfalt, mit welcher die Gewau-duug all der einzelnen fröhlichen Menschengruppen wiedergegeben wurde, läßt uns ahnen, daß die Künstler der Wahrheit die Ehre gaben. Seit Jahren ist diese vielbesuchte und unter König Ludwig I. auch in Künstlermund viel- Das Wirtshaus zum „(Brünen Baum" in München. genannte Stätte Altmünchens nicht mehr. Die Ordmarisuhren jedoch sind längst durch die Eisenbahnzüge verdrängt worden. Mag die Isar jedoch dem Verkehr gegenwärtig auch ungleich geringere Dienste leisten als in vergangenen Tagen, ihr Tal wird der lebensvollen und seinem Aussehen so durchaus angepaßten Staffage, welche ihm die Floßfahrt verleiht, auch in künftigen Zeiten keineswegs entbehren müssen. Am wenigsten aber dann, weint einst München durch eine Kanalverbindung an den Großschiffahrtsweg angeschlossen ist, der zum Segen für Bayerns wirtschaftliche Gesamtverhältnisse das Douangebiet mit den Main-Rheinlanden verknüpfen wird.

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 139

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 139 — Leben in mittelalterlicher Enge und Gebundenheit verlaufen sein. Außer anderm herrschte der Mühlzwang, das heißt, die Einwohner durften nur in bestimmten Mühlen das Korn mahlen lassen. Es waren dies die Nene Mühle an der Herzebrocker Straße und die Avenstrothsche Mühle bei dem Meier Avenstroth in Sundern. Das Dorf selbst war klein, die Straßen schmal und krumm, schlecht und holprig, die meisten Häuser niedrig und eng wie heute noch am alten Kirchhof. Nur das Gildehaus, die Vogtei und die Gasthäuser waren ansehnliche Gebäude. Vom Busch her floß ein Bächlein durch das Dorf. Es lieferte für die ärmeren Leute das Trink- Wasser. Die Dunghaufen lagen vor den Häusern, Schmutz und Unrat wurden selten entfernt. Auf dem Dünger und in den Straßenpfützen tummelte sich das Federvieh und wälzten sich die Schweine. Straßen- beleuchtung kannte man nicht. Durch die ungesunden Verhältnisse ent- standen oft Seuchen und ansteckende Krankheiten, die viele Menschen dahin- rafften. Wie auch heute noch, trieben schon in den frühesten Zeiten die Gütersloher Handel und Gewerbe. Die Gütersloher Fuhrleute kamen weit in die Welt hinaus, sie fuhren zu den Messen der bedeutendsten Städte und waren in Bremen, Braunschweig und Frankfurt bekannt. Wenn abends die Fuhrleute ihre Pferde ausgespannt und die schweren, breiträdrigen Frachtwagen nachgesehen hatten, erzählten sie sich in der dunstigen Gast- stube ihre Erlebnisse. Zu den vielen Gefahren der Landstraße kamen als ungemein hindernd vor allem die vielgestaltigen politischen und Wirt- schaftlichen Verhältnisse. Rauh und kriegerisch war die Zeit und auch das Volk in seinen Sitten. Aufruhr, Kampf, Streit und Mord waren an der Tagesordnung. Draußen vor dem Dorf floß durch Heide und Wald die Dalke mit ihren fischreichen Köllen. In den Wäldern und Büschen aber hausten iu den ältesten Zeiten noch Bär und Wolf. Heute erinnern uns noch die Namen Wulf und Wulfhorst daran. Das Kirchspiel Gütersloh war von vier verschiedenen Ländern um- geben. Im Norden grenzte es an die Grafschaft Ravensberg, im Osten an das Land Rietberg, im Süden an das osnabrücksche Amt Reckenberg und im Westen an das Bistum Münster. Welche Schwierigkeiten und Umständlichkeiten verursachten da die Grenz- und Zollsperren! Wie hindernd und hemmend wirkten die verschiedenen Münzen auf den Handel und Verkehr ein! Mußte man doch auf dem Wege von Paderborn nach Gütersloh dreimal Zoll entrichten und mit viererlei Münzen seine Zeche zahlen. Die kirchlichen Verhältnisse im Laufe der Jahrhunderte. Wir haben gehört, daß die Kirche in Gütersloh eine Tochterkirche von Wiedenbrück war. Im Jahre 1259 wurde in Wiedenbrück ein Stift er-' richtet, dem die Kirchen des Bezirks unterstellt wurden. So wurde auch die Kirche zu Gütersloh dem Stift untergeordnet. Es besetzte die Pfarr- stelle und verpflichtete den Inhaber zu festen jährlichen Abgaben. Im Anfang des 15. Jahrhunderts schwuren mehrere Geistliche Güterslohs vor dem Kapitel zu Wiedenbrück folgenden Eid: „Allen, die die gegenwärtige

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 134

1896 - Breslau : Hirt
134 Deutschland. Aschersleben (mit der oberdeutschen Sprachinsel im Oberharz), Barby (Saale- mündnng); dort erreicht sie die alte deutsch-slawische Grenze n»d ist von hier ab nicht mehr sicher anzugeben. c) Von dieser Verteilung der Stämme und Mundarten weicht die Ver- breitung der volkstümlichen Hausformen, die namentlich auf dem platten Lande zu finden sind (s. Bilderanhang S. 172 und 173), einigermaßen ab. Den größten Teil deutschen Bodens bedeckt nämlich das fränkische Haus, ja es dringt bis an den Kranz der Karpaten und tief in das polnisch-litauische Land über die russische Grenze hinaus vor. Dem sächsisch-friesischen Hause gehört der N.w. an, nämlich außer den Niederlanden und Dänemark namentlich Hannover niit den eingeschlossenen und angrenzenden Landschaften, Schleswig-Holstein und Teile der Provinzen Sachsen, Brandenburg und Pommern, sowie Mecklenburgs. — Das Schweizer und Tiroler Haus beherrscht die Alpenländer und dringt mit einer Zunge von S. her bis in das mittlere Böhmen vor; ähnlichen Be- dingungen angepaßt und darum ähnlich gestaltet ist das Schwarzwald-Hans. ri) Die Ortsnamen, die bis zum t). Jahrh. entstanden sind, zeigen Zn- sammensetznngen mit Wasser, Moor, Wald u. s. w., die von da bis ans Karl d. Gr. sind mit Dorf und Weiler gebildet, weisen also ans geschlossene Siede- lungen hin; dann folgen solche, die Rodungen, Kirchen- und Burgbau, endlich Stadtanlagen ausdrücken. Die älteren Ortsnamen ö. der Elb-Saale-Linie rnhen zumeist auf slawischer Grundlage. Die ö. und s.ö. vom Harz, im thü- ringischen Stammgebiete, viel vorkommende Endung —leben (Aschersleben) kommt wahrscheinlich von laiba = „Nachlaß"; — ingen, —Hofen und — beureu sind schwäbisch, —heim und —scheid fränkisch, —um friesisch. e) Die Konfessionen sind im Deutschen Reiche stark gemischt, wie in der Schweiz und in den Niederlanden. Doch überwiegt der Protestantismus bedeutend; er ist zumeist in Norddeutschland verbreitet und umfaßt 63% der Bevölkerung, d. s. etwa 32 Mill.; römisch-katholisch sind 3(j% = über 18 Mill. *). Die Zahl der Juden beträgt 570000; sie leben hauptsächlich im O. unseres Reiches und in den Rheingegenden, dann auch in vielen Groß- städten, in Berlin 79 000. 5) An geistiger Bildung der gesamten Bevölkerung überragt unser Reich alle audereu Großstaateu. Die Zahl uuserer Volksschulen beträgt 58000; nur die Franzosen haben mehr, nämlich fast 81000; aber bei uns fanden sich z. B. 1892 unter 10000 Rekruten nur 45 Analphabeten**), in Frankreich 1889: 950, in Österreich-Ungarn 1890: 2880, in Italien 1889: 4200, in Rußland 1887: 7080. Zahlreiche Gymnasien und Realgymnasien leiten zu den Gebieten der Wissenschaft, noch zahlreichere Real- und Gewerbeschulen sorgen für Aus- bilduug zu Handels- und gewerblichen Zwecken. Wissenschaftliche Hoch- schulen bestehen 24, nämlich 20 vollständige Universitäten,***) mehr als in irgend einem anderen Staate, und- die Akademie für Philosophie und katholische Theologie zu Münster. Die besuchtesten Universitäten sind die zu Berlin, München und Leipzig. Für Maschinenbau und verwandte Berussarteu giebt es 9 technische Hochschulen.-f) *) Fast dasselbe Verhältnis findet sich in den Niederlande«. **) D. s. Leute, die weder lesen noch schreiben können. ***) Zähle sie auf. ^ f) Berlin, Braunschweig, Hannover, Aachen, Darmstadt, Karlsruhe, Stuttgart, München, Dresden.

5. Das Altertum - S. 89

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 55. Antonius und Dctavianus- § 56. Kultur der Römer. 89 der Seeschlacht bei Hfctium (einem Vorgebirge an der Westküste Seeschlacht Griechenlands) 31. Kleopatra und Rntonius flohen nach Alexandria e‘ 31 ™m und gaben sich dort den Tod. Gctavian machte Ägypten zur römischen Provinz und kehrte als Alleinherrscher nach Rom zurück. Sein Rdoptioname „Eäsar" wurde zum Titel; der Republik folgte die Kaisertum Kaiserherrschaft 30. 30 § 56. Oie Kultur der Römer in den letzten Zeiten der Republik. 1 Wachstum des Reiches und der Hauptstadt. Das römische Das Reich Reich dehnte sich über alle £änber rings um dasittittelmeer aus. Die Hauptstadt Rom wuchs auf etwa 600000 Einwohner; zahlreicher und Rom stattlicher wurden allmählich die öffentlichen Gebäude wie die Privathäuser. 2. Vesitzverhältnisse der Einwohner. Immer stärker schwollen Ungleichheit die Ländereien und Reichtümer der vornehmen an; einzelne Familien öcsbeft*es hielten 10000 Sklaven. Dagegen verarmte das niedere Volk immer mehr; die Hälfte aller Einwohner fristete ihr Leben von den Getreidespenden des Staates. 3. Sittenverderbnis, von der Üppigkeit der Reichen zeugten Üppigkeit sowohl die prachtvollen Landhäuser mit ihren kostbaren Geräten, Parkanlagen, Bildsäulen und Fischteichen, wie die prunkenden Gewänder und Schmuckgegenstände. Rrme und Reiche fanden ein rohes Vergnügen Roheit an blutigen Kämpfen zwischen Tieren und Fechtern (Gladiatoren). Immer mehr verbreitete sich in vornehmen und niederen Kreisen Müßiggang allgemeiner und Bestechlichkeit, Unglaube und Aberglaube. Derfai1 4. Die römischen Frauen. Huch für die Wertschätzung und Sitt- Die famkeit der römischen Frauen bildeten die Punischen Kriege den wende- Ssä Punkt. Bis dahin standen die römischen Frauen in hoher Achtung; das zeigt u. a. der Einfluß, den auf doriolanus seine Mutter und Gattin ausübten. Die Ehe galt bei den Römern anfangs als so heilig, daß in den ersten 500 Jahren seit Gründung der Stadt keine Ehescheidung vorgekommen sein soll. Dann aber gab sich auch das weibliche Geschlecht der Üppig- .. w« k e i t hin. Schon zur Zeit des zweiten Punischen Krieges mußte den Frauen von der Obrigkeit das Übermaß des Goldschmuckes und der bunten Kgtt Gewänder verboten werden. Gegen Ende der Republik wurde der Aufwand der Frauen so groß, daß die Männer immer häufiger die Ehe vermieden. Schon Eäsar setzte Belohnungen für Eheschließungen fest, und Gctavian erließ Gesetze gegen die Ehelosigkeit und den übertriebenen

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 844

1850 - Weilburg : Lanz
844 Die einteilten Länder Asiens. Leibesübungen sehr gewandtes Völkchen geschildert. — Die Kamtschadalen haben ein rundes, plattes und breites Gesicht, einen dicken Kopf, kleine, tiefliegende Allgen, in denen Falschheit lauert, eine platte Nase, wenig oder keinen Bart und ein dünnes, schwarz glanzendes Haar» Sie sind faul, unreinlich, furchtsam, leichtsinnig und ausschweifend, dabei aber friedlich und von Jagd und Fischerei lebend. §. 1000. Die Eingebornen Sibiriens gehören dem größten Theile nach rohen Jäger- und Fischern ölkern an; die Nomaden aber im Süden stehen auf einer höher» Stufe der Kultur. Mehrere Bibelgesellschaften sind thätig, das Christenthum und dadurch Bildung und Gesittung in diesen nordischen Regionen zu verbreiten, jedoch bisher ohne sonderlichen Erfolg. Die Städte sind nicht ohne Unter- richtsanstalten mannigfacher Art; zu Tobolsk und Irkutsk finden sich Gymnasien; auch mehrere Seminare und Fachschulen sind vorhanden. Die Zahl der Distrikts- und Pfarrschulen ist freilich sehr gering und betrug im Jahre 1835 nur 39 auf dieser weiten Landstrecke. — Die Europäer beschäftigen sich mit dem Acker- und Bergbaue; in mehreren Städten zeigt sich ein reger Gewerbfleiß, und ihr Handel ist lebhaft und wichtig. — Das Land steht unter russischer Herrschaft, die freilich bei den meisten Stämmen sich nur auf die Erhebung eines Tributs erstreckt. Das Ganze ist gegenwärtig in vier Statthalterschaften (Gouvernements), zwei Provinzen und zwei Bezirke eingetheilt. §. 1001. 1) Die Statthalterschaft Tobolsk, der westliche Theil des Landes, ist größtentheils eine wellenförmige Fläche, in deren Süden sich, der großen Steppen ungeachtet, auch Ackerbau findet. Nach Norden hin verschwinden nach und nach die Waldungen und es beginnt eine eisige Wüste, in welcher alles Leben erstirbt. — Tobolsk, die reinliche Hauptstadt dieser Statthalterschaft und der Sitz des Gou- verneurs von West-Sibiritn, breitet sich am Jrtisch aus, mit dem sich hier der Tobol vereinigt, hat 23 zmn Theil schöne griechische Kirchen, ein Priester- und ein Schullehrer-Seminar,

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 972

1850 - Weilburg : Lanz
972 Die einzelnen Länder Amerika's. (180,000), Quäker (100,000), Herrnhnthcr (12,600), Mormoniten (12,000), Zitterer (6000), Sociniancr, Har- monisten, Swcdenborgianer, Schwenkfeldinner u. a. gehören. Die Zahl der Juden beträgt 35,000, und die meisten Indianer sind noch Heiden. Die Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen liegt nicht dem Staate ob, sondern den Gemeinden. Im Jahre 1835 zählte man 17,673 Kirchen und 15,038 Geistliche. —• Die Nord-Amerikaner sind ein kräftiger Menschenschlag, dem größten Theile nach offen und freimüthig. Kein Vorrang findet Statt; Verschiedenheit der Stände ist unbekannt, und nirgends zeigt sich europäische Demuth, Unterwürfigkeit und Kriecherei der niedern Volksklassen gegen die höher». Und doch gibt's noch Sklaven in diesem Lande der Freiheit! Und wenn Klugheit, Unternehmungsgeist und Thätigkeit, Tapferkeit und Stolz auf das Vaterland und seinen Ruhm bei diesem Volke gepriesen werden muß; so müssen wir von der andern Seite ans seine Gier nach Geld und Reichthum und ans seinen Eigennutz und seine Habsucht mit Verachtung herabsehen. Wohl sind die Bewohner des innern Landes menschenfreundlich und gegen Fremdlinge gastfrei; allein die Bewohner der Seestädte gleichen ganz denen unserer großen Städte, und der Lnrns und alle Laster einer entarteten Civilisation sind auch bei ihnen zu finden. §. 11-1!. In den ältern oder nordöstlichen Staaten der Union geschieht bereits Viel für höhere Bildung. Hier werden zahlreiche Kollegien (Gymnasien), Akademien (höhere Bürgerschulen) und Universitäten gefunden; diese sind ganz, wie die englischen, eingerichtet. Ueberdies bestehen nach den verschiedenen Rcligions-Partheien mehrere theologische Schulen; auch stndiren viele junge Leute, ohne jemals eine Universität zu besuchen, bei einem Juristen oder Arzte, und ihre Kenntnisse genügen in dem spätern Geschäftsleben. In den größer» Städtert finden sich mannigfaltige wissenschaftliche Vereine und ansehnliche Büchersammlungen. Auch um das Volksschnl- wesen steht es jetzt besser, besonders in den nördlichen Staaten, als dies noch vor kurzer Zeit der Fall war. Einen äußerst

8. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 28

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 Viii. Die deutschen Städte im ausgehenden Mittelalter in den Wolken verbirgt 3n (Österreich gibt es mehrere der Erwähnung würdige Städte. ... Die weithin berühmteste von allen ist Wien..., der alte Zitz der herzöge von Österreich, mit Palästen, würdig von Königen bewohnt zu werden, und mit Kirchen, die Italien bewundern sonnte; unter diesen ist die Stephansfirche bewundernswerter, als ich mit meinem Worten auszudrücken vermag; als einst bosnische Gesandte deren Turm sahen und sowohl die Kunst wie die höhe bewundert hatten, brachen sie in die Worte aus, dieser Turm sei mehr wert als das ganze Königreich Bosnien. Übrigens liegt diese Stadt wie die andern, die wir erwähnen werden, außerhalb des alten Deutschlands, im neuen Deutschland. . .. fln der Gder liegt Breslau, eine Stadt aus Ziegelsteinen, ebenso schön als mächtig, dessen Bistum man einst das goldene nannte. ..} Böhmen, obgleich slawisch nach seiner Sprache, gehört doch zum Deutschen Reiche und lebt nach deutschen Sitten; es gibt unter den Böhmen, wenigstens unter dem Rdel, nur wenige, die nicht beide Sprachen kennen .. .; auch der Umstand beweist, daß Böhmen deutsch ist, daß die Priester in den Kirchen das Volk nur in deutscher Sprache belehren dürfen, nur auf den Friedhöfen in slawischer Hm (Dzean findet man nicht wenige der (Erwähnung würdige Städte; alle aber übertrifft Lübeck mit seinen hohen, reichgeschmückten Häusern und Kirchen, eine Stadt von solchem (Einfluß und solcher Tttacht, daß auf ihren wink drei große Königreiche, Dänemark, Schweden und Norwegen, ihre Könige zuzulassen und abzulehnen pflegen.2 In Franken liegt am Main Frankfurt, ein gemeinsamer Handelsplatz der Nieder- und Oberdeutschen, und wenn auch großenteils aus holz, so doch mit mehreren steinernen Palästen geschmückt. . . . hier liegt auch der berühmte Palast, in dem häufig die Kurfürsten zusammenkommen, um über gemeinsame Angelegenheiten zu beraten, und hier wählen sie, wenn das Reich erledigt ist, den Kaiser. . . . Die Stadt der Noriker, von der Regnitz durchschnitten, .. . können wir nicht übergehen, was für einen Anblick gewährt diese Stadt! welcher Glanz, welche Anmut, welcher Reiz, welcher Gottesdienst, welche Verfassung!... was ist großartiger als die Sebalduskirche, was glänzender als die Lorenzkirche, was stolzer oder fester als die kaiserliche Burg, was berühmter als der Wallgraben und die Mauern! wieviel Bürgerhäuser findet man dort, der Könige würdig; die Könige der Schotten würden wünschen, so herrlich zu wohnen wie mittlere Bürger von Nürnbergs .... Und wenn jemand die Wahrheit sagen will, so gibt es kein 1 Jetzt aber, sagt H. S. später, hat es die Raserei der huffiten arm gemacht. 2 vgl. Viii, 1, b. 3 Die Bevölkerung der deutschen Städte des Mittelalters ist früher erheblich überschätzt worden. Einigermaßen gesicherte Angaben sind bisher nur bei einer sehr geringen Knzahl von Städten möglich. Volkszählungen wurden nur ausnahmsweise und bet besondern Veranlassungen vorgenommen, so in Nürnberg 1449, als sich der Rat anläßlich des Ittarfgrafenfrieges einen Überblick über die vorhandenen Kornvorräte und die Zahl der Verbraucher verschaffen wollte, und ebenso in Straßburg zwischen 1473 u. 1477 bei einem (Einfalle der

9. Geschichte des Altertums - S. 21

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erste Periode. Vom Beginne geschichtlicher Kenntnis bis 500. 21 die Altis — alle vier Jahre gefeiert wurden. Das Zusammenströmen großer Yolksmassen aus allen Teilen der griechischen Welt bot auch Künstlern die Gelegenheit sich bekannt zu machen. Während der Zeit der Festspiele mußte jeder Kampf in Griechenland ruhen. Die Wettkämpfe bestanden anfangs nur im Wettlauf; später traten dazu der Ringkampf, der „Fünfkampf“ (Sprung, Lauf, Diskoswerfen, Speerwerfen, Ringen), Wagenrennen, Reiterrennen u. a. Der Sieger erhielt als Preis einen Kranz vom heiligen Ölbaum. Im Jahre 776 wurde zum ersten Male der Name des Siegers aufgezeichnet. Der vierjährige Zeitraum von einer bis zur nächsten Festfeier hieß eine Olympiade. Da bei diesen Volksfesten Bewohner aus allen griechischen Landschaften und Städten zusammenkamen, so dienten sie dazu, das Gefühl der Zusammengehörigkeit bei dem sonst so zerrissenen und zerspaltenen Yolke wach zu erhalten. c) Das delphische Orakel genoß in ganz Griechenland und darüber hinaus (§ 9a) das größte Ansehen und wurde namentlich auch in politischen Angelegenheiten befragt. Den Willen des Gottes erkannte man aus den unzusammenhängenden Worten, welche die Priesterin (Pythia) im Zustande der Yerzückung ausstieß, in den sie geriet, wenn sie über einem Dämpfe aushauchenden Erdspalt saß Erste Periode. A om Beginne geschichtlicher Kenntnis bis 500. Entstehung der griechischen Staatenwelt und der spartanischen Hegemonie. I. Allgemeine Entwickelung des griechischen Volkes. 1. Das mykenische Zeitalter und die Wanderung der Dorier. a) Die mykenische Kultur. Als die Griechen — in unbe- § 17. stimmbarer Zeit — von Norden her den Süden der Balkanhalbinsel besetzten, waren sie viehzüchtende Nomaden. Allmählich gingen sie. notgedrungen, zur Seßhaftigkeit, zum Ackerbau und zur Städtegründung über. In der zweiten Hälfte des 2. Jahr-

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 111

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 111 — mehr als 70 Synagogen und über zahlreiche Hospize; Christen aller Bekenntnisse und der verschiedensten Nationen haben hier ihre Kirchen, ihre Klöster, die griechische allein deren 21, ihre Hospitäler, Waisenhäuser, Schulen u. dergl., oft eigenartige Bauwerke, ganze Stadtteile, wie das große armenische Kloster in der Südwestecke der Stadt, das 3000 Pilger auf- zunehmen vermag, oder die von einer hohen Mauer umschlossene russische Ausiedlung nw. von der Altstadt, die hochgelegen die Stadt wie eine Festung beherrscht. Auf der Hochfläche im N.-W. dehnen sich weitläufig gebaute, große Höfe und Gärten umschließende europäische Niederlassungen aus". (Fischer.) Sie enthalten zahlreiche evangelische und katholische An- stalten christlicher Liebe und Barmherzigkeit, so auch eine Reihe deutscher Stiftungen: ein Abb. 21. Jerusalem. (3h3 großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth in Leipzig erschienen.) Hospital der Kaiserswerter Diakonissen, ein Hospiz des Johanniterordens, ein Waisenhaus der Baseler Mission, Erziehungsanstalten, ein Hans für Aussätzige, jetzt auch eine deutsche evangelische Kirche. Ö. von Jerusalem, jenseits des Kidrontales, erhebt sich der Ölberg, der die Stadt noch um 50 in überragt. An seinem Fuße zeigt mau den Garten Gethsemane, und über ihn führt die Straßenach Jericho an den Orten Bethanien und Bethphage vorbei. <^wei Stunden s. von Jerusalem liegt Bethlehem, der Geburtsort Jesu, noch heute ein ansehnlicher Ort; noch weiter s. Hebron, einst Königssitz, ehe Jerusalem Hauptstadt wurde. Im untern Jordantal lag im Altertum Jericho, zur Zeit Jesu eine große, glänzende L-tadt, die namentlich durch Herodes den Großen mit prächtigen Palästen, Amphitheater, Rennbahn und allem Luxus ausgestattet wurde. Der gewaltige Karawanenverkehr der sich hier kreuzenden Straßen von Jerusalem nach Damaskus und von Arabien nach Phönizien machte sie zu einem wichtigen Handelsplatze. Die ganze Umgegend aber war stundenweit bewäs-
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